Freude im Sommer – Urlaub ohne Koffer
Der größte Konvent der deutschen Provinz ist der Konvent San Damiano mit unseren betagten Schwestern. Da ihre Eltern und oft auch ihre Geschwister bereits verstorben sind, ist ein Urlaub bei den Angehörigen nur noch für wenige möglich. Und selbst an einen Urlaubsort reisen ist aufgrund der gesundheitlichen Einschränkungen meist nicht mehr machbar. So haben wir seit einigen Jahren ein Angebot, das wir „Urlaub ohne Koffer“ nennen. Die Schwestern brauchen keinen Koffer zu packen, müssen keine große Reise machen, können zuhause bleiben, aber an unterschiedlichen Angeboten teilnehmen, die wie Urlaub „schmecken“.
Die Noviziatsgruppe zusammen mit zwei Frauen, die zu den Sießener Franziskusfreunden (=franziskanische Laiengruppe) gehören, hat diese Tage vorbereitet und durchgeführt.
Begonnen haben wir mit einem „Marientag“, an dem wir zu einer Lourdes Grotte in der Nähe gefahren sind, um dort eine kleine Gebetszeit zu halten. Andere, die zuhause geblieben sind, konnten an einer Betrachtung der Novizinnen teilnehmen, bei der die beiden moderne Marienbilder gezeigt haben, die sie ansprechen. Am Nachmittag war die Möglichkeit den Film „Bernadette“, der die Geschichte von Lourdes erzählt, anzuschauen.
An allen Tagen haben wir im Refektor der betagten Schwestern mitgegessen und waren so auch bei den Mahlzeiten mit ihnen im Kontakt.
Am Dienstag haben wir ein schönes Frühstück im Garten vorbereitet und im Anschluss an die Messe haben sich Novizinnen und Schwestern getroffen, um ihre Berufungsgeschichten zu hören: Wie war mein Weg ins Kloster?
Am Nachmittag haben wir die Schwestern, die nicht mehr gut laufen können, in Rollstühlen an schöne Orte auf dem Klosterberg gefahren.
Mittwoch war großer Ausflugstag. Mit drei Kleinbussen sind wir zur Landesgartenschau nach Wangen gefahren und haben dort die schönen Anlagen und die beeindruckende Floristen Ausstellung angeschaut. Auch ein gutes Essen und ein Eis an diesem heißen Tag durfte nicht fehlen. Die Schönheit und die Weite des Geländes haben unsere Herzen geöffnet und mit Freude erfüllt.
Der Donnerstag war ganz den Schwestern auf den Pflegewohnbereichen gewidmet. Am Vormittag haben wir den Lichthof (innerer Garten) vorbereitet, damit am Nachmittag alle Schwestern, die nicht mehr an einem größeren Ausflug teilnehmen konnten, einen schönen Nachmittag haben. Es gab selbstgebackene Waffeln und Eis. Gemeinsam haben wir dann am Ende des Nachmittags im Garten dort die Vesper gebetet und Gott gelobt und gedankt für den schönen und frohen Tag.
Am Freitag stand für alle, die Lust darauf hatten, ein Waldspaziergang an mit anschließendem Einkehren. Frische Luft, ein schlichter Weg und wunderschöne Natur haben uns alle beeindruckt und hungrig gemacht. Im Gasthof zum Burren haben wir dann die typischen Dinnete gegessen.
Nach der Rückkehr haben wir am Abend im Gemeinschaftsraum alle gemeinsam ein dankbares und frohes Abendlob für die schönen und ereignisreichen Tage, die wir miteinander erlebt haben, gefeiert.
Es waren Tage, die unter dem Schutz unserer Mutter Maria standen und die erfüllt waren von Geben und Nehmen und einer großen Freude aneinander und miteinander.